Die häufigsten Erkrankungen in der Praxis
Der Klassiker: Hüftgelenksdysplasie
Wer kennt sie nicht: Die Hunde, die hinten runterhängen. Dieses "Runterhängen" ist ein sehr offensichtliches Zeichen von Hüftgelenksdysplasie, auch HD genannt.
Dabei handelt es sich um eine Fehlentwicklung des Hüftgelenks beim Hund.
Die Hüftgelenkspfanne oder auch der Oberschenkelkopf sind fehlerhaft ausgebildet, sodass die Hüftgelenkspfanne den Oberschenkelkopf nicht richtig halten kann oder der Kopf nicht optimal in die Hüftgelenkspfanne passt. Die Krankheit verläuft schleichend und ist ohne Operation (bei schweren Fällen) nicht heilbar.
Mittels Lasertherapie, Schallwellentherapie, Elektro- und Bewegungstherapie kann man dem Hund deutlich Erleichterung verschaffen und so die Gabe der Schmerzmittel hinauszögern oder zumindest reduzieren.
Und vorne: Ellenbogendysplasie
Hier geht es meist mit einem einseitigen humpeln mitten im Spaziergang los, das aber auch schnell wieder verschwindet. Zunehmend bemerkt man, dass das Humpeln mehr wird, der Hund weniger Spaß an seinen geliebten Spaziergängen hat und die zweite Seite vorne immer mehr ausgleichen muss. Zudem wirken erst die Schulter und später der Rücken immer steifer und verspannter.
Ähnlich wie bei der Hüftgelenksdysplasie passen auch bei der Ellenbogendysplasie die Gelenksflächen nicht richtig zusammen.
Die Therapie ist ähnlich. Lasertherapie, Schallwellen, Bewegung, Kinesiotaping,... Dies sind nebenwirkungsfreie Therapien, die Deinem Hund gut tun, ihn entlasten, entspannen und Schmerzen nehmen.
Wie bei den meisten Erkrankungen im Bewegungsapparat empfiehlt sich die zudem die Manualtherapie.
Erkrankungen des Rückens
Spondylose & Cauda-Equina Syndrom
Spondylose ist eine Form der Arthose, welche sich bauchwärts der Wirbelkörper in der Wirbelsäule bildet. Sie wächst wie Harken von einem Wirbelkörper nach vorn oder hinten zum nächst gelegenen Wirbelkörper, bis sie sich mit dem nächsten Wirbelkörper knöchernd verbunden hat. Auf den Röntgenbildern sieht man Gebilde die aussehen wie Spangen, die sich von einem Wirbelkörper zum nächsten bilden. Bei einer Spondylose wird der Hund nach und nach vom Rücken her immer steifer.
Nicht selten haben Hunde mit Spondylose auch das
CES - Cauda Equina Syndrom. Das Cauda Equina Syndrom ist eine fortschreitende Verengung der Nerven im Lendenwirbel-Kreuzbein Bereich, dem Übergang von der Lendenwirbelsäule zum Schwanz (vereinfacht erklärt). Diese Erkrankung tritt häufig bei Hunden größerer Rasse, ab dem mittleren Lebensalter, auf.
Bandscheibenvorfall
Bei einem Bandscheibenvorfall ist die Bandscheibe bzw. sind die Bandscheiben geschädigt. Hierbei reißt der Faserring der Bandscheibe , woraufhin der flüssige Kern austritt und in den Wirbelkanal gelangt. Dies löst starke Schmerzen aus, die oft für den Hundehalter wie aus dem nichts auftreten. Leider führt ein Bandscheibenvorfall häufig zu neurologischen Schäden. Lähmungen sind da keine Seltenheit. Der Inhalt des Kerns drückt dabei auf das Rückenmark und die Nerven im betroffenen Bereich.
Ein Bandscheibenvorfall ist immer ein Notfall und ihr solltet umgehend zum Tierarzt. Dieser entscheidet ob eine konservative Behandlung mit Schmerzmitteln, Schonung und baldiger Physiotherapie ausreicht, oder operiert werden muss.
Auch hier sind
Lasertherapie, Schallwellen, Elektrotherapie, Manualtherapie
und dem Grad des Vorfalls entsprechend Bewegung empfohlen
Was es noch alles so gibt... Und leider noch viel mehr!
Kreuzbandriss & Sehnenverletzungen
Ist es nicht verhext? Die meisten genannten Erkrankungen beim Hund kennen wir auch beim Menschen. So auch der Kreuzbandriss. Der Hund war zu wild unterwegs, hat sich vertreten und zack ist es passiert. Das Kreuzband ist gerissen. Auffällig beim Kreuzbandriss ist die komplette Instabilität im Hinterbein. Das Knie schlackert regelrecht herum. In den seltensten Fällen kommt man ohne eine Operation aus, aber es gibt natürlich Gründe die für eine konservative Behandlung ohne OP sprechen.
Egal für welchen Weg man sich entscheidet: Der Hund braucht Physiotherapie. Der ganze Körper ist durch die Instabilität und/oder OP aus dem Gleichgewicht und Hunde sind beim entwickeln von Schonhaltungen und Fehlhaltungen nicht minder kreativ wie wir. Das führt zu Verspannungen, Blockaden, Schiefstand,..
Sehnen- und Bandverletzungen an den Beinen/Pfoten sind auch häufig vorkommend. Dabei trifft es kleine wie große Rassen und nicht selten stellt man beim Ultraschall fest, dass die Sehnen und Bänder über die Zeit porös und somit anfällig geworden sind.
Meine Empfehlung: Laser, Schallwellen, Laufband/Bewegung, Manualtherapie, Kinesiotaping!
Zum Thema Blockaden: Hier gilt es die Muskulatur zu lockern. Manualtherapie, Massagen und Schallwellentherapie sind da die Therapien der Wahl
Arthritis & Arthrose
Eine Arthritis ist die Entzündung eines oder mehrerer Gelenke. Ist ein Gelenk lange entzündet oder wird nicht behandelt, so kann es zur Veränderung des Knorpels oder der Knochen kommen und das Gelenk deformiert und bekommt eine Arthrose. Die Arthritis ist der entzündliche Prozess aus dem eine Arthrose resultiert oder sich weiter ausbildet.
Bei der Arthrose handelt es sich um eine degenerativen Gelenkserkrankung. Sie entsteht vorrangig durch langjährige Überbelastung oder Fehlstellung der Gliedmaßen bzw. Gelenke und zeichnet sich durch eine Veränderung der Knorpel- und Knochenstruktur aus. Diese führt schließlich zur Gelenksdeformierung.
Bewegungen, die der Hund sonst problemlos durchgeführt hat kann er nicht mehr oder nur eingeschränkt ausführen. Ebenfalls kann eine Lahmheit auftreten und der Hund zeigt Schmerzen zum Beispiel durch fiepen, hecheln, lecken des Gelenks, schmatzen und weiteres.
Dabei ist bei Arthrose Bewegung das A und O.
Ziele bei der Physiotherapie sind: Beweglichkeit wiederherstellen, den Hund in Bewegung bringen, Schmerzen lindern.
Auch hier: Laser, Schallwellen, Manualtherapie, Elektrotherapie, Kinesiotaping, aktive und passive Bewegung, Laufbandtraining.